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Spielen hat Festcharakter

„Wer nicht gelernt hat zu spielen, der hat es später schwer, spielerisch mit Stress umzugehen und so Auswege zu finden aus schwierigen Situationen.“ So ein Zitat aus der Sendung RadioWissen vom 29.07.2020 in Bayern 2, aus der auch weitere Gedanken zu diesem Bericht entnommen sind.

„Spielen ist auf den ersten Blick nutzlose Beschäftigung - und manchmal sogar gefährlich. Wer spielt, übersieht möglicherweise Gefahren. Warum hat die Evolution dieses Verhalten nicht aussterben lassen? Experten geben eine klare Antwort: Weil es zur Entwicklung des Gehirns beiträgt. Es ist kein Zufall, dass Tiere und Menschen in der Lebensphase am meisten spielen, in der sich das Gehirn am stärksten verändert, nämlich in der Kindheit.“ So schreibt es Ingrid Glomp in „Psychologie heute“ im Februar 2014. Gerade jetzt im Winter, an Weihnachten und in der neuen Zeit, die wir gerade erleben und die wir durchstehen müssen, könnte das Spielen seiner besonderen Aufgabe - seinem Sinn - gerecht werden.

In Michael Endes Buch „Momo“ heißt es: „Das Spielen wurde vergessen.“ Spielen ist was für Kinder. Wer spielt, verspielt die Zeit. Viele haben es einfach verlernt, dass Spielen nach Regeln ein gutes Training für unser Leben ist. Wie schön ist es, in das Gefühl zu kommen, als ob die Zeit fliegt (flow) und um sich herum alles zu vergessen. „Spielen hat keinen Zweck, sondern nur Sinn.“ Klingt das nicht schon ein wenig nach Weihnachten, das wir bald feiern dürfen?

In Versuchen wurden junge Katzen und Ratten vom Spielen abgehalten. Das Ergebnis: Junge Katzen konnten trotzdem jagen. Was sie nicht konnten, war mit Artgenossen zurechtkommen, denn sie konnten soziale Signale nicht lesen. Ihnen fehlte die emotionale Intelligenz. Die jungen Ratten waren verhaltensauffällig und es mangelte ihnen an einer Reihe von Fähigkeiten. Die weitere Erkenntnis: Diese Ergebnisse können auch auf den Menschen übertragen werden. Wenn man lange Zeit

nicht spielt, dann schlägt dieses Spieldefizit auf die Stimmung. „Wenn wir nicht mehr spielen, dann sterben wir innerlich ein bisschen“, so der Psychiater und Spiel-Forscher Dr. Stuart Brown.

Was sind Spiele? Kartenspiele, Brettspiele, Rollenspiele, Sport, auch Singen, Tagträumen und vieles mehr. Und was alles macht man beim Spielen? Lachen, rennen, springen, sich gegenseitig fangen, voneinander wegrennen, raufen, herumbalgen, auch schrammen: “Aua, das hat aber jetzt weh getan”, ist okay. Aber schlagen und schubsen nicht! Allem gemeinsam ist, es geschieht freiwillig ohne Zwang und echtes Spielen ist spannend. Man will gewinnen, aber man kann auch verlieren. Man bleibt eine Zeit lang dabei und lässt seinen Emotionen auch einmal freien Lauf. Ja Spielen hat Festcharakter und gehört, ob mit oder ohne Kinder, gerade jetzt in diesen Tagen und in diesen beiden dunkleren Jahreszeiten mit zum „Familie sein“ dazu.

Wer seinen Spielimpulsen nachgehen kann, ist später im Erwachsenenalter kreativer. Er kann sich selbst motivieren und ruht mehr in sich selbst. Er entwickelt sich weiter. Freude und Begeisterung gehören zum Spiel. Schön ist die Erkenntnis, dass man, was man im Kindesalter versäumt hat auch im Erwachsenenalter noch nachholen kann. Vielleicht mit ein wenig mehr Schmerz, aber es macht Sinn, wie wir oben schon erfahren haben.

Wir Menschen sind eine Spezies mit einem ausgeprägten Spieltrieb. Unsere ganze Kultur und Wissenschaft sind ohne Spiel nicht möglich, aber sehr wohl ohne Arbeit. Wir wünschen Ihnen in diesem Winter und an den Weihnachtstagen auch Zeit zum Spielen.

„Kinder spielten mitten auf der Straße und die Autofahrer, die halten mussten, lächelten ihnen zu und manche stiegen aus und spielten einfach mit.“ So steht es am Ende in Momo von Michael Ende.

Autor/Textnachweis: Thomas Rösch

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